Tityos

Tityos
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Ein Sohn der Gaia*, der auf der Insel Euboia lebte. Phaiaken* fuhren den Rhadamanthys* zu ihm (Odyssee VII 321–325). Bei seinem Besuch in der Unterwelt sah Odysseus* »den Sohn der ruhmvollen Gaia auf dem Boden liegen, über neun Morgen hin ausgestreckt, und zwei Geier saßen dabei, einer rechts, der andre links, fraßen an seiner Leber und steckten die Köpfe tief ins Gekröse, er aber konnte sie mit den Händen nicht fernhalten. Leto* wollte er nämlich Gewalt antun, der herrlichen Geliebten des Zeus«. (Odyssee XI 576–581)
Spätere wußten anderes von Tityos zu berichten: Er sei ein Sohn des Zeus von einer seiner zahlreichen Geliebten gewesen, die dieser aus Angst vor Hera* in der Erde verborgen habe. Dort gebar sie ihren Riesensohn, und Zeus holte ihn ans Licht herauf. Als der Riese später Leto zu vergewaltigen versuchte, erschossen ihn Apollon* und Artemis* mit ihren Pfeilen (Apollodor, Bibliothek I 23). Den Überfall des Tityos zeigt ein Metopenrelief des Heraheiligtums am Silaris bei Paestum (um 540 v. Chr.), den Tod des Riesen, den seine Mutter Gaia vergeblich zu schützen sucht, das Innenbild einer Schale des Penthesilea-Malers (um 460 v. Chr., München, Antikensammlungen). Von dem spanischen Maler José Ribera, der in seiner
ersten Schaffensperiode düstere Themen bevorzugte, stammen ein tatsächlich horrender Tityos und, als Pendant dazu, ein Ixion* (um 1632, Madrid, Prado).

Who's who in der antiken Mythologie. 2013.

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